22. Januar 2023Women's League: Olympique Basel - Mobulu Futsal Uni Bern 2:7 (1:4)

Olympique gegen Mobulu ist immer ein spezielles Duell, bei den Männern wie auch bei den Frauen, man kennt und schätzt sich seit vielen Jahren. Mobulu-Coach Mischa Felber war einst Spieler und Trainer bei OB, dabei trainierte er auch Kim Bugno, den heutigen Coach von Olympique. Also auch für diese beiden eine spezielle Partie. Bugno schrieb am Nachmittag noch eine Prüfung in Brugg im Rahmen seiner Ausbildung zum Primarlehrer. Damit es ihm ans Spiel reicht, holte ihn seine Freundin mit dem Auto ab, die ersten Minuten des Spiels sah er noch im kommentierten Livestream auf dem "abseitschannel" auf Youtube, dann stand er in der Halle. Zu diesem Zeitpunkt führte Mobulu nach zwei schnellen Treffern bereits mit 2:0. Doch nun glich sich das Geschehen aus, Olympique fand besser in die Partie und Daniela Plüss, die nach hartnäckigen Kniebeschwerden erst vorige Woche ihr Comeback gegeben hat, gelang der Anschlusstreffer. Da beide Teams defensiv konzentriert spielten, gab es nicht viele Torchancen. Jedoch war unverkennbar, dass das Team aus Bern eingespielter ist als dasjenige von Olympique. Die Spielerinnen von Mobulu trainieren pro Woche zweimal, davon einmal in einer Dreifach- und einmal in einer Zweifachhalle. Von solchen Bedingungen können die OB-Akteurinnen mit ihrem wöchentlichen Training in einer Einfachhalle nur träumen. Mit geschickten Laufwegen provozierte Mobulu immer wieder Verwirrung in der Olympique-Abwehr, die schliesslich zu zwei weiteren Toren führte. Valérie Bregy durfte sich dabei als Vierfach-Torschützin feiern lassen. Die Bregy-Show ging zunächst auch nach dem Seitenwechsel weiter. Mit einem dynamischen Antritt stiess sie seitlich in den Strafraum vor, wo sie von Capomolla gefoult wurde. Es gab Penalty. Doch nicht Bregy trat an, sondern Eliane Rickert, die selbst einige Jahre im Olympique-Trikot gespielt hat. Anna Lehmann im Tor von OB spekulierte richtig und war am Ball dran, dieser war jedoch hart genug geschossen, dass er dennoch den Weg ins Tor fand: 1:5. Nach einem weiteren Gegentreffer zum 1:6 beruhigte sich das Geschehen ein wenig, es fielen längere Zeit keine Tore mehr. Mobulu-Coach Mischa Felber gab der einen oder anderen Spielerin etwas mehr Spielzeit, die sonst nicht so oft zum Einsatz kommt. Bugno auf der anderen Seite nahm nochmal ein Time-out, in dem er das Ziel formulierte, in den restlichen fünf Minuten entschlossen den zweiten Treffer anzustreben. Daniela Plüss nahm sich dies sogleich zu Herzen, erlief auf der rechten Seite einen Steilpass, zog entschlossen an der Gegenspielerin vorbei und spielte den Ball kurz vor der Grundlinie scharf Richtung Mitte. Glücklicherweise war Lea Hinnen mitgelaufen und konnte den Ball am zweiten Pfosten über die Linie drücken. Ein sehr schöner Treffer zum verdienten 2:6. Mobulu gelang noch ein weiterer Treffer, 2:7 war der Endstand. Olympique hatte wacker gekämpft, dem starken Gegner das Leben so schwer wie möglich gemacht. Dennoch war die Enttäuschung nach der sechsten Saisonniederlage spürbar. Allein ein Blick auf die sehr lange Absenzenliste zeigt, welches Potenzial in diesem Team schlummern würde. Céline Borer, Amanda Kron und Sara Meier, allesamt langjährige Leistungsträgerinnen und in dieser Saison wegen Verletzungen lange ausgefallen, waren nicht die einzigen, die am Samstag auf OB-Seite nicht mittun konnten. Wenn alle wieder gesund werden und das Team zusammenbleibt, müsste in der nächsten Saison einiges möglich sein.