12. Januar 2025Second League: Ajax Fribourg - Olympique Basel 5:6 (1:2)
An geschichtsträchtigem Ort startet OB an diesem Sonntag in die zweite Saisonhälfte. Denn unweit der berühmten Hohlen Gasse, in der ein gewisser Wilhelm Tell 1307 den habsburgischen Landvogt Hermann Gessler erschossen haben soll, steht die Turnhalle Ebnet, wo Olympique Basel vor über 16 Jahren das erste offizielle Spiel der Vereinsgeschichte absolvierte. Ein paar Altgediente waren auch damals schon mit dabei, Winter trug die Armbrust, Hunziker verteilte Programmhefte an die Schaulustigen. Viel ist seither passiert, nicht nur die Eidgenossenschaft hat sich zu einer offenen, multikulturellen Gesellschaft entwickelt, auch Olympique Basel präsentiert sich in dieser Saison so international wie nie zuvor. Von den zwölf Spielern, die auf dem Matchblatt erscheinen, sind beispielsweise deren acht nicht in der Schweiz geboren, sondern in Ländern wie Spanien, Portugal, Holland, Deutschland, Slowenien Venezuela oder der Ukraine. Die Partie gegen den Tabellenletzten aus Fribourg ist wegweisend: Entweder geht es in den verbleibenden drei Spielen der Gruppenphase gegen den Abstieg oder um die erstmalige Teilnahme an den Playoffs. OB startet dominant in die Begegnung und verzeichnet früh zwei Lattenschüsse. Asier Bandres bringt den Ball von rechts scharf zur Mitte, wo Hunziker nur noch den Fuss hinhalten muss: 1:0. Fribourg erweist sich jedoch als hartnäckiger Gegner und kommt nach einer Balleroberung zu einer 2-gegen-1-Situation, die sie zum nicht unverdienten Ausgleich nutzen. Kevin Rengifo findet mit einem seiner unnachahmlichen Pässen Asier Bandres, der den Ball geschickt zur neuerlichen Führung ablenkt. Weil Fribourg Sekunden vor der Halbzeit eine grosse Ausgleichschance ungenutzt lässt, geht es mit einer knappen Führung in die Pause. Nach dem Seitenwechsel überschlagen sich die Ereignisse: Fribourg dreht das Spiel mit einem Doppelschlag innert einer Spielminute. In Bezug auf Aluminium-Treffer steht es zwar mittlerweile 4:0, nach Toren jedoch 2:3. Wenige Sekunden später kommt Olympique auf kuriose Weise zum Ausgleich: Ein grobes Foulspiel an Alexander Oweibo bleibt ungeahndet, worauf dieser sich zu einer Tätlichkeit hinreissen lässt. Glücklicherweise hat Roberto Trullols Arranz den Ball zuvor jedoch bereits ins Tor spediert: Oweibo bekommt gelb, der Treffer zählt. Wiederum nur wenige Augenblicke später ist es ausgerechnet Oweibo, der eigentlich nicht mehr auf dem Feld stehen dürfte, der den Ball zur 4:3-Führung über die Linie stochert. Die aufgebrachten Fribourger suchen nun bei jeder Gelegenheit das Foul, die Schiedsrichter zeigen sich davon jedoch unbeeindruckt. Doch OB gelingt es ein weiteres Mal, den Gegner ins Spiel zurückkehren zu lassen. Wiederum ist es ein Ballverlust in der Vorwärtsbewegung, der Ajax eine Überzahlsituation ermöglicht, die prompt zum Ausgleich genutzt wird. Die Antwort der Basler lässt jedoch nicht lange auf sich warten, Winter lupft den Ball aus spitzem Winkel gekonnt über den Torwart und zum 5:4 ins Netz; sein erster Treffer seit 720 Tagen. Als Roberto Arranz Trullols den Ball via Pfosten zum 6:4 versenkt, scheint die Partie entschieden. Doch Fribourg kommt abermals zurück, eine scharfe Hereingabe wird am zweiten Pfosten zum Anschluss verwertet. In der Schlussminute vergibt Ajax zwei hochkarätige Ausgleichschancen, derweil sich OB mit einigem Dusel und dank den Paraden von Serhii Shevtsov zum dritten Saisonsieg zittert.